DASD ist ein kostenloser Publikumsservice von
In einem Urteil vom 19.09.2013 setzte sich der Bundesgerichtshof mit den Hinweispflichten eines Scheidungsanwalts vor der Beratung beider Eheleute auseinander.
Es geschieht gar nicht so selten, dass Eheleute einen Rechtsanwalt/eine Rechtsanwältin aufsuchen und meinen, man könne mit nur einem Anwalt ein Scheidungsverfahren durchführen.
Der BGH hat in dem Urteil vom 19.09.2013 klargestellt, dass eine gemeinsame Beratung mit dem Ziel einer einvernehmlichen Scheidung im Grundsatz möglich ist, er weist aber auch zu Recht darauf hin, dass dann, wenn die gemeinsame Beratung der Eheleute nicht zu der beabsichtigten Scheidungsfolgenvereinbarung führt und es trotz anfänglicher Übereinstimmungen während der anwaltlichen Beratung zu einem Interessenwiderstreit kommt, der Rechtsanwalt für keinen der beiden Ehepartner mehr tätig sein darf.
Der BGH betont, dass der Rechtsanwalt, der von Eheleuten um eine gemeinsame Beratung gebeten wird, darauf hinweisen muss,
Der BGH weist darauf hin, dass ein Anwalt die beratungswilligen Eheleute auch darüber belehren muss, dass er möglicherweise auch dann, wenn die Eheleute eine Scheidungsfolgenvereinbarung treffen, später einen der Eheleute im Scheidungsverfahren zur Stellung des Scheidungsantrags nicht vertreten kann, die Eheleute danach auch im Falle der einvernehmlichen Scheidung die Kosten für zwie Anwälte tragen müssen, weil diese Frage richterlich noch nicht geklärt ist.
Erfolgen diese Belehrungen nicht, schuldet der Rechtsanwalt, der sodann bei Auftreten eines Interessenwiderstreits das Mandat gegenüber beiden Eheleuten niederlegen muss, diesen den Ersatz des Schadens, der dadurch entsteht, dass diese einen neuen Anwalt beauftragen müssen. Der BGH geht dabei davon aus, dass dann, wenn vom beratenden Rechtsanwalt die erforderlichen Hinweise erteilt worden wären, eine Vermutung dafür spricht, dass sich die Eheleute nicht gemeinsam von einem Rechtsanwalt beraten lassen hätten . Vielmehr hätte sich einer von beiden alleine von dem Rechtsanwalt beraten und vertreten lassen mit der Folge, dass zusätzliche Kosten nicht entstanden wären.
Somit ist jedem, der in einer solchen Situation mit zusätzlichen RA-Kosten belastet wird oder wurde, anzuraten, prüfen zu lassen, ob insoweit ein Schadensersatzanspruch gegen den ursprünglich beratenden Rechtsanwalt bestehen könnte. [BGH, Urt. v. 19.09.2013 – Az. IX ZR 322/12, veröffentlicht in: VersR 2014, 336]
21. September 2022 Familienrecht
Der nacheheliche Unterhalt muss für die Zeit nach rechtskräftiger Ehescheidung gesondert geltend gemacht werden. Folgende Unterhaltstatbestände können nach der Scheidung bestehen : Betreuungsunterhalt Ausbildungsunterhalt Unterhalt wegen Arbeitslosigkeit Unterhalt wegen Krankheit und Alter Aufstockungsunterhalt 
01. März 2018 Familienrecht
Andere Länder, andere Sitten. Das gilt auch für (Ehe-) Scheidungen: Während in Deutschland für Inlandsscheidungen deutsche Gerichte das sog. „Scheidungsmonopol“ haben, werden im Ausland Scheidungen oftmals nicht von Gerichten, sondern von Verwaltungsbehörden, religiösen Gerichten oder ganz ohne konstitutive Mitwirkung hoheitlicher Stellen vorgenomm
19. August 2014 Familienrecht
Nach dem wegweisenden Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 21.07.2010 (Az. 1 BvR 420/09) ist im letzten Jahr die Neuregelung zur gemeinsamen elterlichen Sorge nicht verheirateter Eltern in Kraft getreten. Väter unehelicher Kinder haben es seitdem leichter, ein gemeinsames Sorgerecht auch gegen den Widerstand der Mutter durchzusetzen. Wird ein K
29. Januar 2016 Familienrecht, Sozialrecht
Nach einer neuen Entscheidung des Sozialgericht Gießen müssen Lebenspartner -und nicht mehr nur die Eheleute- um ihr Einkommen und Auskommen fürchten. Und auch deren Kinder! Diese Entscheidung macht eine anwaltliche Beratung erforderlich, wenn der Lebensgefährte pflegebedürftig wird: Im Rahmen einer nicht ehelichen Lebensgemeinschaft gibt es zwar -
14. November 2013 Familienrecht
Das Wechselmodell, bei dem das Kind möglichst gleich viel Zeit bei den getrennt lebenden Eltern wohnt, erfährt zurzeit wieder die Aufmerksamkeit der Fachkreise. Alleine im Dezember 2012 wurden zu diesem Thema fünf Entscheidungen von Oberlandesgerichten in der Fachpresse veröffentlicht. § 1684 BGB regelt, dass das Kind das Recht auf Umgang mit jedem
15. November 2013 Familienrecht
Verborgenes Vermögen taucht manchmal auf und kann dann zu empfindlichen Konsequenzen führen. Dieser „Hoeneß-Effekt“ wirkt gelegentlich auch in der Vermögensauseinandersetzung geschiedener Eheleute. Aus gutem Grund hat der Gesetzgeber vorgeschrieben, dass eine Ehe nicht aus einer spontanen Laune heraus geschieden werden kann, sondern erst nach Ablauf eines Tr
Das Rechtslexikon erläutert Ihnen allgemeine juristische Fachbegriffe und aus verschiedenen Rechtsgebieten.
Die Düsseldorfer Tabelle enthält Leitlinien zur Berechnung des Unterhalts, insbesondere dem Kindesunterhalt.
Die Kindergeldtabelle zeigt Ihnen die monatlichen Ansprüche auf Auszahlung an die Kindergeldberechtigten.
Die Basiszinstabelle zeigt Ihnen den jeweils aktuellen Basiszinssatz seit 1970 in tabellarischer oder grafischer Ansicht.
Die Bußgeldtabelle zeigt einen Auszug auf dem aktuellen Bußgeldkatalog. Sie nennt die jeweilige Bußgeldhöhe, Punkte und Fahrverbote für Verkehrsordnungswidrigkeiten.
Mit der DASD Pfändungstabelle können Sie die Netto-Auszahlung nach Monat, Woche und Tag berechnen. Die Pfändungstabellen seit 2002 stehen zur Verfügung.
Um Ihr Kostenrisiko zu berechnen, steht Ihnen ein Prozesskostenrechner sowie eine Quotentafel, unentbehrlich insbesondere bei Vergleichen, zur Verfügung.
Mit dem Mehrwertsteuer-Rechner können Steuerbeträge schnell ermittelt werden.
In Vorbereitung
Zu zahlende Raten können nach Ratenhöhe und Laufzeit unter Berücksichtigung etwaiger Zinsen ermittelt werden.
Hier können Sie die Gebührentabelle für Rechtsanwälte nach dem Rechtsanwaltsvergütungsgesetz (RVG) einsehen.
Hier stehen Ihnen verschiedene Zinsrechner zur Berechnung von Zinsen für bestimmte Zeiträume zur Verfügung.